Mein Leben in Kurzform
Ich hatte eigentlich schon immer die falschen festen Freunde.
Die ersten beiden wollten nur Sex von mir, warum ich sie ganz schnell wieder abgeschossen habe.
Der nächste… da fing es erst richtig an. Er hat mich finanziell nur ausgenutzt. Den Haushalt musste ich neben meiner Ausbildung auch noch ganz alleine machen. Es war schon ein Weltwunder wenn er mal ein kleines bisschen mit angepackt hat. Als Dank hat er mich dann auch noch belogen und mit anderen Frauen betrogen. In dieser Zeit ( Sommer 2004 ) starb mein Onkel viel zu jung an Krebs. Ich war total fertig, aber statt sich mal um mich zu kümmern zog er lieber mit Freunden um die Häuser. Als ich die Nase gestrichen voll hatte trennte ich mich von ihm.
Irgendwann begann ich eine rein sexuell orientierte kurze Affäre… wir verhüteten nur mit Kondom und es kam wie es kommen musste: es platzte und er setzte mich sehr unter Druck die Pille danach zu nehmen worunter ich noch bis heute leide. Ich fühle mich als hätte ich abgetrieben.
Der nächste war der bislang schlimmste und ich darf vorrausschicken, dass ich die Ehe mit ihm für einen meiner größten Fehler halte den ich in meinem Leben gemacht habe. Erst war noch alles in Ordnung… aber irgendwann fing er erst an mich finanziell auszunutzen. Dazu gesellten sich noch krankhafte grundlose Eifersucht, Schläge, Tritte, Bisse in den Oberkörper, schubsen, würgen ( teilweise bis zur Bewusstlosigkeit ), Beleidigungen, Bedrohungen. Es kam auch vor, dass er mir Gegenstände hinterher warf oder mir mit Zigaretten und Feuerzeuge gefährlich nahe kam. Er schrieb mir alles vor… wirklich alles. Was ich wann zu tun hatte, wohin ich wann zu gehen hatte, wie ich mich verhalten und was ich sagen musste, meine Kleidung. Er zwang mich zu lügen und Nachbarn, Freunde und Familie um Geld anzubetteln. Erst log ich mir und anderen etwas vor, es sei alles in Ordnung. Doch irgendwann, es war nach einem dieser Abende da er mich wieder einmal besonders schlimm würgte… ich dachte ich muss sterben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zu Gott keine wirklich enge Bindung. Doch auf einmal hatte ich das starke Bedürfnis zu beten welchem ich dann auch nachging. Ich bat um Vergebung für meine begangenen Sünden und unterwarf mich dem Willen des Herrn. Meine Kräfte schwanden… doch meine Angst, die ich bis zu diesem Zeitpunkt verspürte war urplötzlich wie weggeblasen. Mir war als könnte ich wieder atmen obgleich ich wusste dass dies nicht möglich war denn ich fühlte noch immer die Hand meines Mannes auf meinem Hals und sein Gewicht auf meinem Körper. Dann fühlte ich mich auf einmal wie in einem dunklen Aufzug aufwärts gezogen. Es war warm und ich merkte die Anwesenheit meines verstorbenen Opas und Onkels ganz deutlich. Aber da war noch etwas anderes… eine unbeschreibliche Macht, es konnte nur Gott sein. Dann schlug ich die Augen wieder auf und sah in das Gesicht des Menschen der mir zwar einerseits fast mein Leben genommen hatte, der mich aber wieder zum Glauben brachte. Nur ein paar Tage später hatte ich den Mut und die Kraft, die Gelegenheit dazu mich meiner besten Freundin endlich anzuvertrauen. Wir hielten einander in den Armen und weinten. Sie half mir, war mein Alibi wenn ich um meine Zukunft kümmerte. Sie war dabei als ich meine Sachen packte um ins Frauenhaus zu ziehen und begleitete mich auf den ersten Schritten in mein neues Leben.
Nie werde ich diese Szene vergessen: Ich habe mir Polizeischutz besorgt. Die Männer trugen vor was ich wollte. Er war noch total verschlafen, öffnete uns in Unterwäsche und total verdutzt. Er sagte zu mir: Schatz was ist los, ich habe dir doch nichts getan!!! DAS war zuviel für mich. Ich schleuderte ihm meine aufgestaute Wut entgegen, fast die ganzen 20 Minuten die es dauerte mein Zeug zu holen brüllte ich ihn an. Anschließend hatte ich bei meiner Freundin im Auto einen ordentlichen Weinkrampf. Schlussendlich zog ich nach Schlüchtern.
Nun, liebe Leser die ihr mich und meine Geschichte vielleicht noch nicht kennt… ihr werdet euch sicherlich fragen: warum ist sie nicht einfach abgehauen, hat sich nicht ihrer Familie anvertraut. Durchaus nachvollziehbar aber ich erkläre es euch gern. Er hat mir gedroht, sollte ich irgendwem erzählen was los ist oder auch nur versuchen abzuhauen würde er mich und meine ganze Familie auslöschen.
Erst glaubte ich ihm nicht… was sich als Fehler heraus stellte. Denn ich war so dumm ihm ein letztes Mal zu verzeihen und kehrte zurück. Während ich weg war hatte er die komplette Wohnung stark verwüstet. Dann kam er auf mich zu und scheuerte mir eine, so extrem dass ich fast zu Boden ging und wie verrückt aus dem Mund blutete. Zum Glück war damals noch eine Bekannte zur Stelle die direkt hinterher gestürmt kam und einen weiteren Schlag verhindern konnte. Wer jedoch mit mir ins Bad ging um das Blut abzuwaschen weiß ich nicht, so benebelt war ich.
Inzwischen habe ich einen abslut lieben und verständnissvollen Partner. Er bringt mich zum lachen, ist immer für mich da. Es heißt ja, dass sich die Liebe nach einiger Zeit ein wenig verflüchtigt... jedoch scheint dieser Mann für mich eine Ausnahme zu sein, denn meine Liebe zu ihm wächst immer mehr. Wir sind jetzt ( Juli 2010 ) schon fast ein Jahr zusammen und die Zeit ging so schnell rum ich kann es nicht begreifen.